Führung in der Biblioteca Histórica der Complutense
Am vergangenen 9. März haben wir uns zu einer Führung in der Biblioteca Histórica der Complutense getroffen, bei der wir die Geschichte der religiösen Minderheit des Protestantismus in Spanien erleben durften.
Anlässlich des 500. Reformationsjubiläums organisierte die Fundación Federico Fliedner gemeinsam mit der Universität Complutense Madrid die Ausstellung „Der gerettete protestantische Schatz“. Die Ausstellung war in drei Zeitabschnitte aufgeteilt. Der erste Teil legte den Kontext, die Einwicklung und die Auswirkungen der Reformation, auch in Spanien, dar. Die Reform fand nicht nur in einem geistlichen und kirchlichen Umfeld statt, sondern hatte auch eine enge Verbindung zum Humanismus. Martin Luther war nicht der einzige Reformator der protestantischen Reformation, aber er wirkte als einer ihrer wichtigsten Katalysatoren. Das wichtigste Merkmal des Protestantismus ist die zentrale Stellung des biblischen Textes. Der spanische Protestantismus und das humanistische Umfeld war da keine Ausnahme wie die Werke von spanischen Protestanten und Humanisten entweder aus dem Exil oder von der Halbinsel direkt bezeugen. Der zweite Teil drehte sich um das, was als Zweite Spanische Reformation bekannt geworden ist. Damit ist die Zeit ab 1869 gemeint, in der der Protestantismus in Spanien wieder Präsenz und vor allem Sichtbarkeit erlangte. Der Protestantismus durchlief in Spanien Höhen und Tiefen und unterlag dem verfassungsmäßigen Recht auf Ausübung der Religionsfreiheit der verschiedenen Verfassungen, die von 1812 bis 1978 verkündet wurden. Der dritte Teil zeigte schließlich den Modernisierungsprozess und die pädagogischen Reformen des spanischen Bildungssystems, die zwischen der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts stattfand.
Vielen Dank an die Fundación Fliedner und die Universidad Complutense, die diese Ausstellung möglich machen! Sie können sich diese noch bis zum 6. April ansehen.